Inhalieren mit Wasserdampf

Das Einatmen von heißem Wasserdampf löst Schleim in Nase und Bronchien und steigert die Durchblutung der Schleimhäute. Die Methode ist geeignet bei entzündlichen Krankheiten der oberen Atemwege (z.B. Husten, Schnupfen, Stirnhöhlenentzündung).

NOTWENDIGE MATERIALIEN

  • Tisch und Stuhl.
  • Kochtopf oder Porzellanschüssel.
  • Großes Handtuch.

Eine Alternative zur konventionellen Inhalation (Topf/Schüssel + Handtuch) ist die Verwendung eines Inhalators, der den Dampf auf die Atemwege konzentriert und Reizungen z.B. der Augen vermindert. Eine gute Investition für jeden Haushalt.

  • Ich empfehle den Inhalator der Firma Transpulmin (LINK).
  • NICHT empfehle ich die beiliegende Transpulminsalbe. Diese enthält Menthol, welches zwar ein angenehmes Gefühl vermittelt, aber die Schleimhäute reizt, was die Abheilung verzögern kann. Insbesondere bei Asthma bronchiale oder bei Kindern sind mentholhaltige Präparate nicht geeignet. Der Transpulmin-Inhalator ist aber von sehr guter Qualität und kann natürlich auch ohne die Salbe verwendet werden.

KONTRAINDIKATIONEN

  • Entzündliche Hautkrankheiten im Gesicht.
  • Augenleiden.
  • Starke Kreislaufschwäche.
  • Kinder ohne Aufsicht.

Kinder müssen zunächst die Reife haben sich mitteilen zu können, z.B. wenn der Dampf zu heiß ist. Kinder sollten grundsätzlich einen Inhalator (s.u.) verwenden, da hier heißes Wasser nicht so leicht austritt, welches Verbrühungen herbeiführen kann. Setzen Sie kleinere Kinder auf Ihrem Schoß und halten Sie während der ganzen Zeit den Inhalationstopf fest. Bei unruhigen Kinder kann es sinnvoll sein, dass beide Elternteile mithelfen. Auch größere Kinder sollten stets beaufsichtigt werden.


DURCHFÜHRUNG OHNE INHALATOR

  • Stellen Sie den Topf auf einen Tisch an dem Sie bequem sitzen können.
  • Füllen Sie den Topf bis knapp unter den Rand mit heißem Wasser und geben ggf. Inhalationszusätze hinein (s.u.).
  • Setzen Sie sich und legen Sie sich das Handtuch über den Kopf.
  • Beugen Sie sich über den Topf: Beachten Sie hierbei einen „Sicherheitsabstand“ von mindestens zwei Handbreiten, um sich nicht zu verbrennen.
  • Spannen Sie das Handtuch mit den Händen wie ein Zelt über Kopf und Schüssel, sodass kein Dampf entweichen kann.
  • Atmen Sie die Dämpfe für 10 bis 20 Minuten ein.
  • Nach der Inhalation können Sie bei Bedarf das Gesicht mit lauwarmen Wasser abwaschen.

Nach dem Inhalieren sollte man nicht ins Freie gehen und sich auch keiner Zugluft aussetzen. Vor allem ältere Menschen machen nach dem Inhalieren am besten eine Pause, um den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten. Ideal ist es, für eine Weile gut zugedeckt im Bett zu ruhen.


ZUSÄTZE

Die Inhalation von reinem Wasserdampf ist grundsätzlich ausreichend.

  • Zusätze wie Salz, machen keinen Sinn, da diese nicht mit dem Dampf aufsteigen und im Topf verbleiben.
  • Ätherische Öle hingegen können mit dem Dampf emporsteigen und die Wirkung noch etwas verstärken.

Ich empfehle als Zusatz für die Inhalation Soldeum balsam (LINK), das auch bei Kindern nach dem 2. Geburtstag angewendet werden kann (Stand 11/2022). Bitte beachten Sie den Beipackzettel. Es ist neben der Inhalation auch für Einreibung auf Brust und Rücken geeignet.

Verwenden Sie zur Inhalation grundsätzlich nur Arzneimittel, die hierfür zugelassen sind.


Exkurs: Elektrische Inhalatoren

In diesem Beitrag geht es um die traditionelle Wasserdampfinhalation. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle aber den Hinweis geben, dass ätherische Öle NIEMALS in einem elektrischen Inhalator verwendet werden dürfen.